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Channel: Sprichwörter & Redewendungen
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Sich die Hörner abstoßen

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Bedeutung:

Sich die Hörner abstoßen – sich austoben, um ruhiger zu werden, durch gesammelte (sexuelle/Lebens-)Erfahrung gelassener werden

Sich die Hörner abstoßen

Sich die Hörner abstoßen – © hotblack, morguefile.com

Herkunft:

Der Ursprung dieser Redensart liegt noch gar nicht lange zurück. Er geht auf einen alten Studentenbrauch zurück, nach dem sich ein Studienanfänger als Bock verkleidet und sich zum Beispiel am Türrahmen die Hörner abstößt. Hörner stehen seit jeher als Symbol für triebhafte Stiere und Böcke, die als wild, triebhaft und unbeherrscht gelten. Nach dem bildhaften Abstoßen der Hörner wurde der Student erst ernstgenommen.


So einen Bart haben

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Bedeutung:

So einen Bart haben – etwas ist schon sehr alt, hat seine Wirkung verloren (z.B. ein Witz), ein altbekannter Witz

So einen Bart haben

So einen Bart haben – © hotblack, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung gibt es seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Damals waren Vollbärte gerade aus der Mode gekommen und standen für etwas Altes, Rückständiges. Erzählt also heute jemand einen Witz, bei dem gesagt wird “Der hat schon soooo einen Bart”, ist der Witz schon sehr alt und/oder sehr bekannt, so dass er nicht mehr lustig ist.

Trittbrett-Fahrer

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Bedeutung:

Trittbrett-Fahrer – jemand, der sich an Ideen anderer bedient, sie als seine eigenen ausgibt

Trittbrett-Fahrer

Trittbrett-Fahrer – © beglib, morguefile.com

Herkunft:

Früher gab es an öffentlichen Verkehrsmitteln noch Trittbretter als Einstiegshilfe. Kurz vor Abfahrt stellten sich gern Schwarzfahrer darauf, die für die Fahrt nicht bezahlten und auf diese Weise umsonst mitfuhren. Sie bekamen also eine Leistung, für die sie nichts bezahlt oder nichts getan hatten – die Trittbretter sind heute zwar nicht mehr verbreitet, die Trittbrett-Fahrer gibt es aber immer noch. Der Begriff ist vor allem aus der Kriminalistik bekannt, bei der Verbrecher, die bereits geschehene Verbrechen und Vorgenhensweisen nachahmen, als Trittbrett-Fahrer bezeichnet werden.

 

Im Trüben fischen

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Bedeutung:

Im Trüben fischen – unklare Verhältnisse zum eigenen Vorteil nutzen; sich in unbekannter/unsicherer Umgebung bewegen

Im Trüben fischen

Im Trüben fischen – © earl53, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redensart kommt aus dem Fischfang. Schon früh wurde beim Fangen von Aalen die Erde im Wasser aufgewühlt, so dass das Wasser trüb wurde und die Fische bequem gegriffen werden konnten. Tatsächlich wurde die Redewendung bereits von Aristophanes angewendet und gelangte so bis ins Mittelalter. Seit dem 16. Jahrhundert als Redensart und Sprichwort “Im trüben Wasser ist gut fischen” im Deutschen bezeugt. Die zweite Bedeutung im Sinne von “sich in unbekanntem Terrain bewegen oder etwas in unbekannter Umgebung suchen” hat sich erst in jüngerer Zeit herausgebildet.

Jemanden über den Tisch ziehen

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Bedeutung:

Jemanden über den Tisch ziehen – jemanden übervorteilen/benachteiligen; sich auf Kosten anderer einen Vorteil verschaffen

Jemanden über den Tisch ziehen

Jemanden über den Tisch ziehen – © kconnors, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redensart stammt aus dem Bayrischen. Dort gibt es eine Art Kraftsport namens “Fingerhakeln”, bei dem es darum geht, dass zwei gegenübersitzende Kontrahenten ihre Mittelfinger ineinander verhaken und so versuchen, den Gegner zu sich heran “über den Tisch zu ziehen”.

Jemandem blauen Dunst vormachen

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Jemandem blauen Dunst vormachen – jemanden täuschen, überlisten, betrügen; etwas falsch darstellen; jemandem falsche Vostellungen oder Hoffnungen vermitteln

Jemandem blauen Dunst vormachen

Jemandem blauen Dunst vormachen – © Gamerzero, morguefile.com

Herkunft:

Für die Entstehung dieser Redewendung sind die Zauberkünstler, die früher bei ihren Vorstellungen blauen Rauch aufsteigen ließen, um durch die vernebelte Sicht Handgriffe zu verbergen und ihre Tricks zu vertuschen.

Die Trauben hängen zu hoch

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Die Trauben hängen zu hoch - die Wünsche sind unerfüllbar, etwas ist unerreichbar

Die Trauben hängen zu hoch

Die Trauben hängen zu hoch – © monosodium, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung entwickelte sich aus der Fabel des Dichters Äsop im 6. Jhd. vor Christi “Der Fuchs und die Trauben”. Darin versucht ein Fuchs vergeblich, an Weintrauben heranzukommen, die über ihm wachsen. Als er sie nicht erreichen kann, tut er so, als wolle er sie eh nicht. “Sie sind mir sowieso noch zu sauer”, sagt er. Das kennen wir heute noch: Wenn wir etwas nicht haben können, tun wir so, als ob wir es nicht wollen. Die Verwendung als Redewendung ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Jemandem Zunder geben

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Jemandem Zunder geben – jemanden scharf kritisieren, zusetzen; anfeuern, antreiben; seine Wut an einer Person auslassen

Jemandem Zunder geben

Jemandem Zunder geben – © ali110, morguefile.com

Herkunft:

Bei Zunder (davon kommt das Wort “zünden”) handelt es sich um leicht entzündlichen Baumschwamm, der vor Erfindung von Streichhölzern für das Entzünden von Feuer mit Hilfe von Feuersteinen oder Glut verwendet wurde. Gibt eine Person einer anderen Zunder, kann das mehrere Variationen aufweisen. Damit begonnen, dass jemand angefeuert wird, beispielsweise bei einem Wettkampf, bis hin zu auflodernder Wut, die man an jemanden auslässt. Es gab einmal die Bezeichnung Zunderer oder Zundermann, denn das Sammeln von Zunder war früher ein eigener Beruf.


Jemandem etwas in die Schuhe schieben

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Bedeutung:

Jemandem etwas in die Schuhe schieben – jemandem unberechtigt die Schuld geben, eine falsche Schuldzuweisung machen

Jemandem etwas in die Schuhe schieben

Jemandem etwas in die Schuhe schieben – © JeroenDijk, morguefile.com

Herkunft:

Jemandem etwas “in die Schuhe zu schieben” war einmal ein alter Diebestrick. Früher gab es noch oft Schlafräume in Herbergen, die für mehrere Personen waren. Darunter war auch schnell mal ein Dieb, der die Gäste bestahl, besonders zu Zeiten der fahrenden Gesellen. Bemerkte jedoch mal einer den Diebstahl und veranlasste eine Durchsuchung, schob der Dieb schnell das Diebesgut in die Schuhe oder Kleider eines anderen und schob damit auch die Schuld auf ihn.

Keinen Pfifferling wert sein

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Keinen Pfifferling wert sein – wertlos sein

Keinen Pfifferling wert sein

Keinen Pfifferling wert sein – © OldGreySeaWolf, morguefile.com

Herkunft:

Der Pfifferling kommt in einigen Redewendungen vor. Keinen Pfifferling wert sein, auf etwas keinen Pfifferling geben, das kümmert mich einen Pfifferling! Früher kam der Speisepilz wohl in so großen Mengen vor, dass er so billig war, dass er schon fast wertlos war. Als Sinnbild des Wertlosen wird er schon seit dem 16. Jahrhundert gebraucht.

Sich freuen wie ein Schneekönig

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Bedeutung:

Sich freuen wie ein Schneekönig – sich sehr über etwas freuen

Sich freuen wie ein Schneekönig

Sich freuen wie ein Schneekönig – © gracey, morguefile.com

Herkunft:

Die Entstehung dieser Redensart haben wir einem kleinen Singvogel zu verdanken – dem Zaunkönig -, der nicht wie alle anderen Vögel im Winter in den Süden zieht, sondern auch bei Eis und Kälte noch trällert, scheinbar, als freue er sich wie ein Schneekönig. Der Begriff Schneekönig kommt aus dem mitteldeutschen Raum.

Das Geld zum Fenster hinauswerfen

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Bedeutung:

Das Geld zum Fenster hinaus werfen – verschwenderisch mit Geld umgehen, Geld für unnütze Sachen ausgeben/vergeuden/verprassen

Geld zum Fenster hinauswerfen

Geld zum Fenster hinauswerfen – © PeterBraun74, wikimedia.org

Herkunft:

Am alten Rathaus in Regensburg gibt es ein Fenster, in dem früher der Kaiser stand, um sich vom Volk auf dem heutigen Rathausplatz huldigen zu lassen. In diesem Rathaus fand 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag statt und bezeichnete die Ständevertretung im Heiligen Römischen Reich. Von hier aus warf der Kaiser Münzen aus dem Fenster, für die Armen im Volk. Da es aber die Steuergelder der Bürger waren, sagten sie zu Recht: “Er wirft das [unser] Geld zum Fenster hinaus”. Daher vermutet man die Entstehung der Redensart in Regensburg aus dieser Zeit.

Allerdings soll schon Tahles von Milet, der 624-546 v.Chr. lebte, buchstäblich Geld aus dem Fenster geworfen haben – wenn auch über einer Jauchegrube. Er war zuvor selbst versehentlich ganz in Gedanken versunken hineingefallen und wurde von seinen Mitmenschen deshalb ausgelacht. Gedemütigt wollte er sie dazu bringen, selbst des Geldes wegen in die Grube zu springen.

Reinen Tisch machen

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Reinen Tisch machen – etwas richtigstellen, etwas zugeben, etwas aus der Welt schaffen, erledigen, die Wahrheit sagen, sich aussprechen, vertragen, ein Missverständnis aufklären, für klare Verhältnisse sorgen

Reinen Tisch machen

Reinen Tisch machen – © Sippel2707, wikipedia.de

Herkunft:

Die Entstehung dieser umgangssprachlichen Redewendung kommt von dem lateinischen Ausdruck tabula rasa (“geglättete Tafel”, unbeschriebene Tafel – unbeschriebenes Blatt). Tabulae waren in der Antike Schreibtafeln, auf die man Zeichen ritzte. Da sie wachsüberzogen waren, konnte man sie nach leichtem Erwärmen oder Abziehen wieder zur tabula rasa machen, also in ein unbeschriebenes Blatt verwandeln. Schon frühe Persönlichkeiten schafften Metaphern für die Tabula – Aischylos etwa war der Meinung, dass sich die Erlebnisse “in die Tafeln der Sinne” eingraben und Platon vergleicht das Gedächtnis mit einer Wachstafel.

Hand und Fuß haben

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Hand und Fuß haben – etwas ist gut durchdacht, ein solides Vorhaben, etwas ist vertrauenswürdig

Hand und Fuß haben

Hand und Fuß haben – © xenia, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redensart entwickelte sich im Mittelalter. Ein intakter Körper hieß volle Belastbarkeit und Tauglichkeit. In dieser Zeit bedeutete das Abhacken eines der Gliedmaßen eine Einschränkung, wurde sogar die rechte Hand und der linke Fuß entfernt, bedeutete das die komplette Hilflosigkeit für einen Mann: Er konnte weder ein Pferd besteigen noch ein Schwert führen. Dementsprechend war dies oftmals eine schwerwiegendere Strafe als beispielsweise die Todesstrafe. Doch schon seit dem 16. Jahrhundert setzte sich die Redensart im Sinne der Tauglichkeit eines Unternehmens oder eines Vorhabens durch.

Kohldampf haben

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Kohldampf haben/schieben – großen Hunger haben, sehr hungrig sein, starken Appetit haben

Kohldampf haben/schieben

Kohldampf haben/schieben – © rosevita, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung kommt aus dem Rotwelschen. Rotwelsch entwickelte sich früher aus mehreren Dialekten unter Gaunern und Landstreichern. Da standen die Worte Koll(er) und Dampf beide für “Hunger”, daraus entstand Kohldampf. Und aus scheffen, was sein oder machen heißt, wurde irgendwann schieben. Erst im 19. Jahrhundert hat sich diese Redensart in der Umgangssprache durchgesetzt. Es gibt noch einige andere Ausdrücke aus dieser Sprache, wie “Wache schieben”.


Etwas unter den Tisch fallen lassen

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Etwas unter den Tisch fallen lassen – etwas verschweigen, etwas Unangenehmes nicht zur Sprache bringen, etwas unbeachtet/ungetan/unberücksichtigt lassen

Etwas unter den Tisch fallen lassen

Etwas unter den Tisch fallen lassen – © beglib, morguefile.com

Herkunft:

Früher ließ man Knochen und andere unverdauliche Speisereste einfach unter den Tisch fallen, worüber sich dann die Haustiere freuten. Dies wurde irgendwann sprichwörtlich auf “unverdauliche”, also unangenehme Themen übertragen. So liegt etwas auf dem Tisch, was offen ausgeprochen wird, während man anderes, unangenehmes gerne “unter den Tisch fallen lässt”, oder sogar verschleiert: unter den Teppich kehrt.

Wie ein Phönix aus der Asche

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Bedeutung:

Wie ein Phönix aus der Asche steigen/auferstehen/(sich) erheben – sich nach einer Niederlage wieder aufraffen, sich nach einem schweren Schlag (unerwartet) wieder erholen, etwas verloren geglaubtes erscheint wieder in neuem Glanz

Wie ein Phönix aus der Asche

Wie ein Phönix aus der Asche – © Karpati Gabor, morguefile.com

Herkunft:

Die Redewendung resultiert aus der Mythologie, die sich um den Vogel Phönix (von altägyptisch benu: „Der Wiedergeborene/Der neugeborene Sohn“; lateinisch phoenix) rankt. Das Fabelwesen gab es bereits in der ägyptischen Mythologie, in der Benu, zunächst in Form eines Reihers, alle paar hundert Jahre erscheint, in den ersten Sonnenstrahlen des Morgens verbrennt, um dann verjüngt aus seiner Asche wieder aufzuerstehen. Griechische und römische Autoren verbreiteten in der folgenden Zeit die Sage um den Phönix.

Zum endgültigen Symbol der Unsterblichkeit wurde der Phönix dann in der Spätantike. Bei den Christen wurde er zum Sinnbild der Auferstehung. In den religiösen Dichtungen des Mittelalters ist dieses Motiv weit verbreitet.

Etwas auf dem Kasten haben

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Bedeutung:

Etwas auf dem Kasten haben – besondere Fähigkeiten besitzen, klug/gebildet sein

Etwas auf dem Kasten haben

Etwas auf dem Kasten haben – © clarita, morguefile.com

Herkunft:

Eine mögliche Herkunft dieser Redensart könnte aus dem Mittelalter kommen, als der Brustkasten und der Kopf (Hirnkasten) als leere Hüllen gesehen wurden, die es zu füllen galt. War der Hirnkasten gefüllt, galt man als klug, wenn nicht, als dumm. Und eine weitere Erklärung besagt, dass die Redewendung sich entwickelte, als die Kinder früher keine Schulranzen wie heute, sondern Tornister aus Holz besaßen, auf deren Rückseite sich eine Tontafel befand. Die wurde in der Schule beschrieben und am Ende des Schultages “hatte man etwas auf dem Kasten”.

Den Vogel abschießen

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Bedeutung:

Den Vogel abschießen – mit etwas erfolgreich sein, für Begeisterung sorgen, eine gute/die beste Leistung abgeben; im Negativen: erfolglos sein, etwas Peinliches tun, Unmut erregen

Den Vogel abschießen

Den Vogel abschießen – Wikipedia

Herkunft:

Im Mittelalter entstand der Brauch des Vogelschießens, als die Männer einer Stadt zur Verteidigung dieser das Schießen üben mussten. Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Variante für Kinder mit Luftgewehren oder Pfeil und Bogen. Dazu gilt es, einen aus mehreren Teilen bestehenden hölzernen Vogel von einer langen Stange herunterzuschießen. Wer den Vogel teilt oder den letzten Teil des Vogels abschießt, wird Schützenkönig und schießt buchstäblich den Vogel ab.

Der Brauch ist heutzutage tatsächlich noch verbreitet, wie beispielsweise in Teilen Schleswig-Holsteins oder des Münsterlandes.

Jemandem den Kopf waschen

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Jemandem den Kopf waschen – jemandem seine Meinung sagen, zurechtweisen, auf Fehler aufmerksam machen, ausschimpfen, ein klärendes Gespräch führen

Jemandem den Kopf waschen

Jemandem den Kopf waschen – Wikipedia

Herkunft:

Im Mittelalter wurden die Haare der Menschen, die in die Badestube gingen, vom Bader gewaschen. Dabei ging es oft recht grob zu, wenn der Bader den Kopf einseifte, mit Kleie bestreute und sie kräftig in die Kopfhaut einrieb. So empfand man die Kopfwäsche bisweilen als unangenehme Tortur.

Die Redewendung ist erst ab dem 17. Jahrhundert überliefert. Doch auch heute verbindet man es mit etwas Unangenehmen, wenn man jemandem redensartlich den Kopf wäscht oder gar gewaschen bekommt.

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