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Channel: Sprichwörter & Redewendungen
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Jemandem Honig ums Maul/um den Bart schmieren

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Bedeutung:

Jemandem Honig ums Maul/um den Bart schmieren – sich einschmeicheln, sich bei jemanden beliebt machen wollen

Jemandem Honig ums Maul/um den Bart schmieren - © hotblack, morguefile.com

Jemandem Honig ums Maul/um den Bart schmieren – © hotblack, morguefile.com

Herkunft:

Die bekannteste der Erklärungen für diese Redewendung stammt aus dem Bereich Zirkus – in früheren Jahrhunderten wurde für die Dressur von Bären Honig genutzt, der den Tieren nach gelungenen Übungen als Belohnung ums Maul geschmiert wurde. Vielleicht entwickelte sie sich auch nach einem chinesischen Brauch, nach dem man einer Götterfigur an bestimmten Tagen Honig auf die Lippen schmiert, um die Gottheit gnädig zu stimmen.


Sich pudelwohl fühlen

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Bedeutung:

Sich pudelwohl fühlen – sich sehr wohl, sehr gut fühlen

Sich pudelwohl fühlen - © Alvimann, morguefile.com

Sich pudelwohl fühlen – © Alvimann, morguefile.com

Herkunft:

Der Pudelhund liebt das Wasser und wurde dementsprechend früher in der Wasserjagd eingesetzt. Seinen Namen erhielt der Hund vom “pudeln”, was so viel heißt wie “im Wasser plantschen”. Fühlt sich also jemand pudelwohl, fühlt er sich genauso wohl wie ein Pudel beim Plantschen im Wasser.

Blauer Brief

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Bedeutung:

Blauer Brief -Mahnbrief der Schule und auch des Arbeitgebers: eine schriftliche Mitteilung von der Schule an die Eltern versetzungsgefährdeter Schüler; Kündigungsschreiben

Blauer Brief - © mconnors, morguefile.com

Blauer Brief – © mconnors, morguefile.com

Herkunft:

Nicht nur Schüler bekommen blaue Briefe nach Hause geschickt, sondern auch Kündigungsschreiben vom Arbeitgeber werden “blaue Briefe” genannt. Von daher kommt auch die Bedeutung dieser Redewendung. Im 19. Jahrhundert schickte das preußische Kabinett in blaue Briefumschläge verpackte Schreiben an jene Offiziere, die ihre Arbeit niederlegen sollten. Schon vor 200 Jahren mussten also Offiziere nach einem blauen Brief Abschied nehmen, genauso wie Schüler, wenn sie ihre Leistungen nicht plötzlich verbessern und deshalb sitzenbleiben.

Das Zünglein an der Waage

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Bedeutung:

Das Zünglein an der Waage – ein relativ unbedeutender Sachverhalt, der jedoch den Ausschlag in einer wichtigen Sache gibt; ein entscheidender Faktor; eine Entscheidung hängt von einem Votum ab

Das Zünglein an der Waage - © southernfried, morguefile.com

Das Zünglein an der Waage – © southernfried, morguefile.com

Herkunft:

Das “Zünglein” war früher der kleine Zeiger an einer Waage, die besonders Apotheker benutzten. Die Waage hatte zwei Schalen, in denen in der einen der zu wiegende Gegenstand gelegt wurde, während in der anderen Schale ein Gegengewicht für die Balance der Waagschalen sorgte, so dass das Gewicht ermittelt werden konnte. Für ein präziseres Ergebnis war der Zeiger in der Mitte wischen den Schalen da, das Zünglein, das je nach Belastung nach links oder rechts ausschlug und in der Mitte verharrte, sobald das Gewicht in beiden Schalen exakt gleich war. So reichte für das Zünglein schon der kleinste Gewichtsunterschied, um auf der Skala den Ausschlag zu geben.

Das ist doch Kokolores

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Bedeutung:

Das ist doch Kokolores – Das ist Unsinn/Quatsch!

Das ist doch Kokolores - © matthewbridges, morguefile.com

Das ist doch Kokolores – © matthewbridges, morguefile.com

Herkunft:

“Kokolores” kommt vom veralteten Wort “Kuckelöres”, was heute “Kikeriki” heißt und so viel wie “Prahlerei” oder “Geschwätz” bedeutet. Wenn jemand sich ordentlich aufplustert und prahlerisch herumkrakeelt wie ein Hahn, sagt man “Das ist doch Kokolores!”.

Den Bock zum Gärtner machen

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Bedeutung:

Den Bock zum Gärtner machen – jemanden für eine Arbeit oder Aufgabe einsetzen, der dafür nicht geeignet ist bzw. sogar etwas noch schlimmer macht

Den Bock zum Gärtner machen - © juditu, morguefile.com

Den Bock zum Gärtner machen – © juditu, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redensart mit dem Vergleich des Ziegenbocks veranschaulicht sehr gut den Sinn hinter dem Ausspruch: Ein Ziegenbock pflegt nicht nur den Garten NICHT wie ein Gärtner (ist also denkbar ungeeignet für diese Aufgabe), sondern er würde ihn sogar verwüsten, da Ziegen dafür bekannt sind, Pflanzen nicht nur zu zertrampeln, sondern sie mitsamt den Wurzeln aufzufressen. So macht der “Bock” eine Sache sogar noch schlimmer, anstatt behilflich zu sein.

Den Kürzeren ziehen

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Den Kürzeren ziehen – verlieren, Pech haben, benachteiligt sein

Den Kürzeren ziehen - © singhajay, morguefile.com

Den Kürzeren ziehen – © singhajay, morguefile.com

Herkunft:

Früher gab es bei strittigen Rechtsfragen oft Verfahren zur Auslosung eines Urteils, wie das Würfeln oder das Abzählen der Knoten eines Gras- oder Strohhalms. Bei dieser Redensart haben streitende Parteien jeweils einen von mehreren Grashalmen gezogen, wobei die mit den längeren Halm gewonnen und die Partei, die den Kürzeren zog, verloren hatte. Dieses Urteil wurde als Gottesurteil gesehen und akzeptiert. Im Mittelhochdeutschen wurde dieses Los “daz gräselin ziehen” genannt. Auch Walther von der Vogelweide benutzte Halmknoten als Liebesprobe (Sie liebt mich, sie liebt mich nicht…”). Die Benutzung der Wendung im allgemeinen Sinn der Benachteiligung wird seit dem 16. Jahrhundert bezeugt.

Der dicke Onkel

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Der dicke Onkel – großer Zeh

Der dicke Onkel - © bamagirl, morguefile.com

Der dicke Onkel – © bamagirl, morguefile.com

Herkunft:

Wahrscheinlich entstand dieser Ausdruck aus einem Missverständnis. Das französische Wort “ongle” bedeutet “Zehennagel”. Wird das Wort mit deutscher Betonung ausgesprochen, hört es sich so ähnlich an wie “Onkel”. So entwickelte sich vielleicht aus dem großen Zeh der dicke Onkel.


Da wird der Hund in der Pfanne verrückt

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Da wird der Hund in der Pfanne verrückt – Ausdruck von Überraschung (freudig oder verärgert); Ratlosigkeit; etwas nicht fassen können

Da wird der Hund in der Pfanne verrückt - © KellyP42, morguefile.com

Da wird der Hund in der Pfanne verrückt – © KellyP42, morguefile.com

Herkunft:

Vermutlich stammt dieser Ausspruch aus einer Geschichte von Till Eulenspiegel. Als dieser mal bei einem Bierbrauer arbeitete, dessen Hund “Hopf” hieß, verlangte der Brauer, er möge Bier brauen und dabei ordentlich den Hopfen sieden. Eulenspiegel nahm ihn beim Wort und warf Hopf in die Braupfanne. Daraufhin jagte der Bierbrauer Till Eulenspiegel wütend vom Hof.

Aus dem Schneider sein

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Aus dem Schneider sein – aus Schwierigkeiten entkommen sein, aus einer schwierigen Lage befreit sein, sich nun in einer günstigen Lage befinden, Probleme gelöst haben

Aus dem Schneider sein - © cohdra, morguefile.com

Aus dem Schneider sein – © cohdra, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung kommt vom früheren Kartenspielen. “Schneider sein” bedeutete damals, man hatte weniger als die Hälfte der Punkte, stand also gar nicht gut da. Als Schneider hatte man früher keinen angesehenen Beruf und stand so automatisch auf der Verliererseite und das übertrug sich so auf das Kartenspielen. Wer verlor, war Schneider. Wer aber “aus dem Schneider” war, hatte mehr als die Hälfte der Punkte und lief somit nicht mehr Gefahr, viel (oder überhaupt) zu verlieren. Kann sich also jemand aus einer schwierigen Situation befreien, sagt man noch heute “Der ist aus dem Schneider”.

Die Nadel im Heuhaufen suchen

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Bedeutung:

Die Nadel/Stecknadel im Heuhaufen suchen – etwas mit wenig Aussicht auf Erfolg suchen

Die Nadel im Heuhaufen suchen - © 0pidanus/fotolia.de

Die Nadel im Heuhaufen suchen – © 0pidanus/fotolia.de

Herkunft:

Die Herkunft dieser Redensart ist nicht sicher. Belegt wird ihr Aufkommen seit dem 19. Jahrhundert, ist wahrscheinlich aber schon älter. Sucht man etwas, was fast unmöglich zu finden ist, gebraucht man diese Redewendung: dass etwas so schwer zu finden ist wie eine Nadel im Heuhaufen.

Auch nur mit Wasser kochen

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Auch nur mit Wasser kochen – nicht besser als andere sein, die üblichen Methoden anwenden oder übliche Mittel einsetzen

Auch nur mit Wasser kochen - © alexfrance, morguefile.com

Auch nur mit Wasser kochen – © alexfrance, morguefile.com

Herkunft:

Diese umgangssprachliche Redensart weist auf die Verhältnisse ärmerer Menschen hin. Besonders früher konnten es sich viele nicht leisten, mit Fleischbrühe oder gar Wein zu kochen. Sie nahmen ganz normales Wasser. Wenn man sich also selbst unzulänglich fühlt oder meint, andere könnten etwas besser oder sind etwas besonderes, kann man sich sagen: “Andere kochen auch nur mit Wasser”.

Der Groschen ist gefallen

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Der Groschen ist gefallen – etwas wird verstanden

Der Groschen ist gefallen

Der Groschen ist gefallen – © cohdra, morguefile.com

Herkunft:

Ein Groschen ist vergleichbar mit dem früheren 10-Pfennig-Stück. Dieser Groschen wurde benötigt, um Dinge wie Kaugummis, Briefmarken, Getränke oder Süßigkeiten aus Automaten zu bekommen. Erst wenn der Groschen (in den Automaten) gefallen war, erhielt man die Ware. Die Redensart vergleicht diesen Vorgang mit einem (automatenhaft reagierenden) Menschen, der etwas nicht gleich versteht, bei dem der Groschen also noch nicht gefallen ist.

Abwarten und Tee trinken

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Abwarten und Tee trinken - Geduld haben, sich gedulden

Abwarten und Tee trinken – © mconnors, morguefile.com

Herkunft:

Man kann nur vermuten, dass diese Redewendung von der Mahnung an Kranke herrührt, Geduld zu haben und abzuwarten, bis eine Krankheit ausgestanden ist. Neben der Bettruhe hilft dabei Tee trinken und eben abwarten. Der Ausspruch ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt und soll auf eine Ermahnung zurückgehen, die ein damals bekannter Schafhirte und Kräuterheilkundiger mit dem Namen Heinrich Ast seinen ungeduldigen Patienten mit auf den Weg gegeben hat.

In der Kreide stehen

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In der Kreide stehen – Schulden haben, bei jemanden in der Schuld stehen

In der Kreide stehen

In der Kreide stehen – @ Arundo, morguefile.com

Herkunft:

Früher schrieb man in Geschäften und Gasthäusern häufig die Schulden der Kunden und Gäste mit Kreide auf Schiefertafeln. So wurden sie nicht vergessen und wurden spätestens Ende des Monats vom Gast beglichen, so dass er nicht jeden Tag zahlen musste, so lange aber beim Wirt in der Kreide stand. Belegt ist diese Redewendung seit dem 15. Jahrhundert.

 


Geld stinkt nicht

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Geld stinkt nicht – Geld ist immer gut, egal woher es kommt

Geld stinkt nicht

Geld stinkt nicht – @ DarrenHester, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung geht auf den römischen Kaiser Titus Flavius Vespasian zurück, der von 69 bis 79 nach Christus regierte. Dieser ließ auf alles Mögliche Steuern erheben, so auch auf die damaligen Bedürfnisanstalten, so dass alle Bürger der Stadt bei jedem Tiolettengang eine “Urinsteuer” zahlen mussten. Vespasians Sohn missfiel diese Steuer und er warf dem Vater vor, dies sei unrechtmäßig eingenommenes Geld. Dieser hielt ihm das Geld unter die Nase und fragte ihn, ob es stinke. So entstanden auch die berühmten lateinischen Worte “pecunia non olet”; “Geld stinkt nicht”. Das Geld stank natürlich nicht und Vespasian wollte seinem Sohn damit deutlich machen, dass es egal sei, woher das Geld komme.

Etwas an die große Glocke hängen

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Etwas an die große Glocke hängen – etwas öffentlich machen, auch: etwas breit treten, etwas herumerzählen, indiskret sein

Etwas an die große Glocke hängen

Etwas an die große Glocke hängen – © taliesin, morguefile.com

Herkunft:

Als es noch keine modernen Kommunikationswege gab, diente die Glocke der Kirche gerade den Menschen in ländlicheren Gebieten als Ruf, dass es Neues gab. Die Glocke war weithin hörbar und die Menschen wussten, dass etwas Wichtiges und Bedeutendes zu erfahren war. Im Mittelalter rief die Kirchenglocke auch zu Gerichtsverhandlungen, bei denen dann oft private Fehden ausgebreitet, ausgetragen und auch aufgebauscht wurden. Hängt man heute also buchtäblich was an die “große Glocke”, macht man etwas in vollem Bewusstsein und in großem Stil öffentlich.

Mit jemandem Pferde stehlen können

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Mit jemandem Pferde stehlen können – sich auf jemanden hundertprozentig verlassen könne, ein sehr guter Freund/Kumpel; jemand, mit dem man Außergewöhnliches/auch mal etwas Verrücktes oder gar Schwieriges machen kann

Mit jemandem Pferde stehlen können

Mit jemandem Pferde stehlen können – © jandrew, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung ist seit dem 17. Jahrhundert belegt. Früher wurden Pferde als kostbarer Besitz und wertvolle (Arbeits-)Tiere streng bewacht und Pferdediebe sehr hart bestraft. Wollte man also damals Pferde stehlen, brauchte man eine treuen und mutigen Freund, auf den man sich absolut verlassen konnte. Hat man heute einen Freund “zum Pferdestehlen”, beschreibt es jemanden, der verlässlich ist und dem man vollkommen vertraut.

In der Versenkung verschwinden

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In der Versenkung verschwinden – nicht mehr gesehen werden, spurlos verschwinden, unauffindbar sein

In der Versenkung verschwinden

In der Versenkung verschwinden – © clarita, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung entwickelte sich aus einem technischen Hilfsmittel der Bühnentechnik, mit dessen Hilfe etwas nach unten verschwinden kann. Diese Versenkung ist eine Art Plattform, die im Bühnenboden eingelassen ist, beliebig hoch- und heruntergefahren werden kann und über die Schauspieler die Bühne schlagartig oder dramatisch verlassen (also in der Versenkung verschwinden) oder auch betreten können.

Jemandem den Laufpass geben

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Jemandem den Laufpass geben – eine Beziehung beenden, sich von einer Person trennen; jemanden entlassen

Jemandem den Laufpass geben

Jemandem den Laufpass geben – © Driscoll, morguefile.com

Herkunft:

Diese Redewendung kommt aus dem Militärwesen des 18. Jahrhunderts. Da bekamen Soldaten den Laufpass ausgestellt, wenn sie aus dem Militärdienst austraten. Dieser Ausweis war wichtig, denn damit konnten sie belegen, rechtmäßig und mit Einvernehmen aus dem Dienst ausgeschieden und nicht etwa desertiert zu sein. Auch Dienstboten konnte man mit dem Laufpass drohen, denn dieser bedeutete die Kündigung und sollte sie zu höherem Arbeitseifer antreiben.

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